Millionär verkleidet sich als Müllmann und wird in seinem eigenen Restaurant gedemütigt aber was er danach tat ließ alle sprachlos die Morgensonne warf ihre ersten Strahlen durch die bodentiefen Fenster des Restaurants Goldener Hirsch während Viktor Steinmann der erfolgreiche Besitzer des etablierten Lokals nachdenklich durch den noch leeren Gastraum Schritt seine Schritte halten auf dem polierten Parkettboden wieder während er die makellos eingedeckten Tische begutachtete jedes Detail spiegelte den Erfolg wieder den er sich in den letzten 15 Jahren aufgebaut hatte der 45-Jährige Geschäftsmann blieb vor einem der großen Wandspiegel stehen und betrachtete sein Spiegelbild das perfekt sitzende maßjakett die
italienischen Lederschuhe und die dezente Designerbrille doch heute war etwas anders in seinen grünen Augen lag ein nachdenklicher Ausdruck der von den Ereignissen des gestrigen Abends herrührte Herr Steinmann die Stimme sein Assistentin Lisa Weber riss ihn aus seinen Gedanken ihr Termin mit dem weinlieferanten wurde auf nächste Woche verschoben und die neuen Speisekarten sind gerade eingetroffen Viktor nickte abwesend seine Gedanken kreisten immer noch um die Szene die er am Vorabend beobachtet hatte ein Straßenreiniger hatte das Restaurant betreten wollen um sich nach der Möglichkeit eines Tisches für den Geburtstag seiner Tochter zu erkundigen die Art und Weise wie
sein Personal den Mann behandelt hatte hatte ihn zutiefst erschüttert Lisa sagte er schließlich ich werde für einige Zeit unterwegs sein sagen Sie alle meine Termine für die nächsten zwei Wochen ab die junge Assistentin schaute ihn verwirrt an aber Herr Steinmann die Vorbereitungen für das Sommerfest Herr Wagner wird sich darum kümmern unterbrach er sie während er an seinen Restaurantleiter dachte der seit 10 Jahren an seiner Seite arbeitete ich habe etwas Wichtiges vor in seinem Büro im ersten Stock des Restaurants set sich Viktor an seinen massiven Schreibtisch aus Eichenholz vor ihm lag ein Notizblock auf dem er
in seiner akkuraten Handschrift einen Plan skizzierte was er vorhatte war gewagt vielleicht sogar verrückt aber es war notwendig er öffnete seinen Laptop und begann zu recherchieren eine Stunde später hatte er alles was er brauchte die Adresse eines Kostümverleih Informationen über die typische Arbeitskleidung von straßenreinigern und sogar ein paar Videos über deren Arbeitsalltag als er am späten Nachmittag sein Büro verließ begegnete ihm Markus Wagner sein Restaurantleiter im Flur Viktor gut dass ich dich treffe wegen der neuen Weinkarte Markus ich vertraue dir da vollkommen unterbrach Viktor ihn mit einem Lächeln du kennst unsere Gäste und weißt was
sie schätzen Wagner straffte sich merklich er war ein Mann Ende 40 der großen Wert auf sein Erscheinungsbild legte und das Restaurant mit strenger Hand führte natürlich aber es gibt da noch ein Details die können warten sagte Viktor bestimmt ich muss jetzt los auf dem Weg nach draußen beobachtete er noch einmal aufmerksam das Geschehen im Restaurant die ersten Gäste des Abends wurden von Elena der jungen Kellnerin die erst seit einem Monat hier arbeitete mit einem warmen Lächeln begrüßt sie war die einzige gewesen die gestern Abend dem Straßenreiniger mit Respekt begegnet war in seiner Aktentasche trug Viktor
bereits den Mietvertrag für eine kleine Einzimmerwohnung in em bescheidenen Viertel der Stadt weit entfernt von seiner luxuriösen penthausewohnung dort würde er die nächsten Wochen verbringen unerkannt als einfacher Straßenreiniger verkleidet als er in seinem Mercedes saß warf er einen letzten Blick auf die elegante Fassade des goldenen Hirsch das goldene Logo glänzte in der Abendsonne und durch die großen Fenster konnte er sehen wie sich der Gastraum langsam füllte morgen würde er sein eigenes Restaurant als völlig anderer Mensch betreten seine Hände umklammerten das Lenkrad fester was würde er entdecken wie würden seine Mitarbeiter auf einen einfachen Straßenreiniger reagieren
und vor allem was würde diese Erfahrung mit ihm selbst machen mit diesen Gedanken startete er den Motor der Plan war gewagt aber er spürte dass es der richtige Weg war manchmal musste man seine gewohnte Perspektive verlassen um die Wahrheit zu erkennen am nächsten Morgen stand Viktor vor dem beschlagenen Badezimmerspiegel seiner temporär en Wohnung der Raum war eng und die Armaturen zeigten deutliche Gebrauchsspuren ein krasser Gegensatz zu seinem luxuriösen penhausbart auf dem abgenutzten Waschbecken lag die dunkelgraue Arbeitskleidung eines straßenreinigers die er am Vorabend vom Kostümverleih geholt hatte mit bedächtigen Bewegungen begann er seine Verwandlung zuerst entfernte
er seine Designerbrille und ersetzte sie durch ein schlichtes Modell aus dem Discounter dann fuhr er sich mit den Händen durch sein sonst ekt gestytes Haar brachte es durcheinander und ließ es ungekämmt aus seiner Aktentasche holte er eine Tube mit speziellem Make-up hervor mit dem er seine Haut etwas dunkler und wettergegärbter erscheinen ließ Hans Weber murmelte er seinem Spiegelbild zu den Namen einübend den er sich für seine neue Identität ausgesucht hatte die gefälschten Papiere die er über diskrete Kanäle beschafft hatte lagen auf dem kleinen Küchentisch nebenan als er in die Arbeitskleidung lüpfte spürte er sofort den
rauen Stoff auf seiner Haut so anders als seine maßgeschneiderten Anzüge die schweren Arbeitsschuhe fühlten sich fremd an seinen Füßen an Viktor nein Hans bewegte sich ungeschickt in der neuen Kleidung aber genau das war Teil seiner Tarnung während er sich ein einfaches Frühstück aus Schwarzbrot und Käse zubereitete ging er in Gedanken seinen Plan durch er würde sich heute Abend als Gast in seinem eigenen Restaurant vorstellen nachdem seine Schicht als Straßenreiniger beendet war die Vorstellung wie seine Mitarbeiter reagieren würden ließ sein Herz schneller schlagen ein Klingeln an der Tür unterbrach seine Gedanken es war Karl Schmidt ein
echter Straßenreiniger den er über einen gemeinsamen Bekannten kennengelernt und ins Vertrauen gezogen hatte Karl hatte sich bereit erklärt ihm die grundlegenden Abläufe und das typische Verhalten eines straßenreinigers beizubringen morgen Herr Steinmann grüßte Karl mit einem verschmitzten Lächeln oder sollte ich besser Hans sagen sie sehen anders aus Viktor lächelte zurück bitte nenn mich Hans ich muss mich ja daran gewöhnen die nächsten Stunden verbrachte Karl damit Viktor in die Grundlagen seiner temporären neuen Identität einzuweisen er zeigte ihm die typischen Bewegungsabläufe beim Kehren erklärte ihm den Umgang mit den Werkzeugen und gab ihm wertvolle Tipps für authentische Gespräche
mit Kollegen das wichtigste ist erklärte Karl während der Viktor die richtige beim Kehren demonstrierte dass sie nicht versuchen perfekt zu sein ein echter Straßenreiniger hat nach Jahren der Arbeit seine ganz eigene Art entwickelt mit Besen und Schaufel umzugehen victtor nickte nachdenklich wie lange machst du diesen Job schon Karl 22 Jahre antwortete Karl stolz und wissen Sie was ich liebe ihn klar es ist kein glamuröser Job aber er ist wichtig ohne uns würde die Stadt im Chaos versinken diese Worte trafen Viktor tief wie oft hatte er selbst die Menschen übersehen die täglich dafür sorgten dass sein
Restaurant in einer sauberen gepflegten Umgebung stand am späten Nachmittag verabschiedete sich Karl mit einem aufmunternden Klaps auf Viktors Schulter sie schaffen das schon Chef aber vergessen Sie nicht ab jetzt sind Sie Hans Weber ein einfacher Straßenreiniger der sich nach getaner Arbeit ein gutes Essen gönnen will allein in seiner kleinen Wohnung trat Viktor vor den Ganzkörperspiegel an der Schlafzimmertür die ung war verblüffend nichts an seinem Erscheinungsbild erinnerte mehr an den erfolgreichen Restaurantbesitzer Viktor Steinmann vor ihm stand Hans Weber ein Mann der sein Geld damit verdiente die Straßen sauber zu halten mit zitternden Händen griff er nach
seiner abgenutzten Lederjacke ein pfundstück vom Flohmarkt in wenigen Stunden würde er sein eigenes Restaurant betreten nicht als der respektierte Eigentümer sondern als ein Mann den viele seiner Gäste wahrscheinlich nicht einmal eines Blickes würdigen würden als er die Wohnung verließ wurde ihm bewusst dass dies mehr war als ein soziales Experiment es war eine Reise zu sich selbst eine Chance sein Leben und sein Unternehmen mit völlig anderen Augen zu sehen mit schweren Schritten näherte sich Hans Weber wie Viktor sich nun nannte dem goldenen Hirsch die elegante Fassade seines Restaurants die ihm sonst so vertraut war wirkte plötzlich
einschüchternd durch die großen Fenster konnte er die gedämpfte Beleucht und die gut gekleideten Gäste sehen sein Herz klopfte schneller als er die Stufen zum Eingang hinaufstieg der Türsteher Thomas den er selbst vor d Jahren eingestellt hatte musterte ihn von oben bis unten kann ich Ihnen helfen seine Stimme klang kühl und distanziert ich ich möchte gerne essen antwortete Hans mit leicht unsicherer Stimme genau wie Karl es ihm beigebracht hatte habe heute meinen Geburtstag wissen Sie Thomas Blick wanderte über Hans genutzte Lederjacke und die schmutzigen Arbeitshosen haben Sie reserviert nein aber tut mir leid wir sind ausgebucht
Thomas verschränkte die Arme vor der Brust obwohl Hans genau wusste dass noch mindestens fünf Tische frei waren in diesem Moment erschien Elena die junge Kellnerin im Eingangsbereich sie hatte offenbar das Gespräch mitgehört Thomas Tisch 7 ist doch noch frei sagte sie mit einem freundlichen Lächeln in Hans Richtung ich kann den Herren platzieren Thomas warf ihr ein missbilligenden Blick zu trat aber widerwillig zur Seite Elena führte Hans durch den Gastraum während er die Reaktionen der anderen Gäste beobachtete einige rümpften die Nase andere wandten sich demonstrativ ab eine elegante Dame in einem Designerkleid zog sogar ihre Handtasche
näher an sich heran als er vorüberging hier bitte sagte Elena und wies auf einen Tisch in einer etwas abgelegenen Ecke es war einer der weniger beliebten Plätze direkt neben der Küchentür Hans konnte das hektische Treiben und die lauten Stimmen aus der Küche hören danke sagte er aufrichtig und setzte sich Elena reichte ihm die Speisekarte und schenkte ihm ein warmes Lächeln ich bin gleich wieder da während er die Karte studierte obwohl er sie auswendig kannte beobachtete er weiter das Geschehen um sich herum Markus Wagner sein Restaurantleiter stand am Empfang und diskutierte leise aber heftig mit Elena
Hans konnte Wagners Gesichtsausdruck sehen eine Mischung aus Ärger und chtung eine andere Kellnerin Sandra die schon seit 5 Jahren im goldenen Hirsch arbeitete ging mehrmals an seinem Tisch vorbei ohne ihn eines Blickes zu würdigen als ein paar am Nachbartisch nach der Weinkarte verlangte eilte sie sofort herbei während Sie Hans erhobene Hand geflissendlich ignorierte nach einigen Minuten kehrte Elena zurück haben Sie sich schon entschieden Hans bestellte das Gulasch eines der günstigeren Gerichte auf der Karte er bemerkte wie Elena seine Bestellung auf Reb ohne die übliche Empfehlung für eine Weinbegleitung zu geben die eigentlich Standard war warten
Sie einen Moment sagte er als sie gehen wollte könnten Sie mir vielleicht auch die Weinkarte bringen ein kurzes Zögern natürlich antwortete sie und verschwand während er wartete drang die Stimme des Küchenchefs Anton Berger durch die Schwingtür was der Typ da draußen will die Weinkarte der kann doch keinen Unterschied zwischen einem Bordeaux und einem Tischwein erkennen schallendes Gelächter folgte Hans spürte wie seine Wangen rot wurden nicht aus Verlegenheit sondern aus unterdrücktem Zorn das also war es was sich hinter den Kulissen seines renommierten Restaurants abspielte Elena kehrte mit der Weinkarte zurück ihre Wangen leicht gerötet sie hatte
die Kommentare aus der Küche zweifellos auch gehört nehmen Sie sich Zeit sagte sie leise und mitfühlend Hans blätterte durch die Weinkarte die er selbst mit zusammengestellt hatte er wählte bewusst einen exquisiten bordeau einen Wein dessen Geschichte und Besonderheiten er in und auswendig kannte als das Essen serviert wurde war es lauwarm und lieblos angerichtet ein deutlicher Unterschied zu den kunstvoll dekorierten Tellern die er auf den anderen Tischen sah der Wein wurde ohne die übliche Zeremonie eingeschenkt keine Frage nach der Weinprobe keine Erklärung zum Jahrgang während des Essens machte Hans sich mentale Notizen die Diskriminierung war subtil
aber allgegenwärtig sie zeigte sich nicht nur in offenen Beleidigungen sondern in den kleinen Gesten den vorenthaltenen Serviceleistungen den abschätzigen blicken nur Elena behandelte ihn wie jeden anderen Gast sie kam regelmäßig vorbei fragte nach seinem Befinden und ob er noch etwas benötige ihr Lächeln war echt ihre Freundlichkeit aufrichtig am nächsten Morgen kehrte Hans wieder in das Restaurant zurück diesmal zum Frühstück er hatte die ganze Nacht kaum geschlafen zu sehr beschäftigten ihn die die Ereignisse des Vorabends die Morgensonne warf lange Schatten durch die hohen Fenster des goldenen Hirsch als er eintrat das frühstücksgeschäft war ruhiger familiärer zu
seiner Überraschung war Elena auch für die Frühschicht eingeteilt sie begrüßte ihn mit demselben warmen Lächeln wie am Vorabend guten Morgen schön sie wiederzusehen das Essen war gestern so gut Log Hans da dachte ich ich probiere auch mal das Frühstück Elena führte ihn zu einem Tisch diesmal an einem besseren Platz da der Restaurantmanager Markus Wagner noch nicht im Haus war als sie die Frühstückskarte brachte setzte sie sich kurz zu ihm eine Geste die eigentlich gegen die strengen Regeln des Hauses verstieß wie lange arbeiten sie schon als Straßenreiniger fragte sie interessiert Hans zögerte kurz erinnerte sich dann
aber an die Geschichte die er mit Karl einstudiert hatte fast 20 Jahre man sieht viel in diesem Job wissen Sie die Stadt erwacht während andere noch schlafen Elen nickte nachdenklich mein V war auch Straßenreiniger sagte sie leise er hat immer gesagt dass jede Arbeit würde verdient Hans spürte wie sich sein Hals zuschnürte das erklärte ihre Freundlichkeit sie sah in ihm nicht nur den Straßenreiniger sondern einen Menschen wie ihren Vater W fragte er vorsichtig er ist jetzt in Rente lächelte Elena aber er hat mir beigebracht dass man Menschen nicht nach ihrer Kleidung oder ihrem Beruf beurteilen
sollte leider scheinen das hier nicht alle so zu sehen in diesem Moment kam Sandra die andere Kellnerin vorbei und warf Elena einen missbilligenden Blick zu Tisch 12 wartet auf die Rechnung zischte Sie Elena erhob sich schnell entschuldigen Sie mich was darf ich Ihnen zum Frühstück bringen während Hans sein Frühstück genoss beobachtete er weiter das Geschehen im Restaurant die Morgenstimmung war anders entspannter aber die subtilen Unterschiede in der Behandlung der Gäste blieben bestehen er sah wie der Küchenchef Anton einem cheäftsmann in teurem Anzug persönlich einen speziell zubereiteten Cappuccino brachte während Hans cffe in einer schmucklosen Tasse
serviert wurde plötzlich betrat eine elegant gekleidete ältere Dame das Restaurant Hans erkannte sie sofort es war Frau Dr bcker eine Stammkundin die normalerweise jeden Morgen zum Frühstück kam sie ging direkt auf seinen Tisch zu entschuldigen sie sagte sie in scharfem Ton aber sie sitzen an meinem Stammtisch bevor Hans reagieren konnte war Elena zur Stelle Frau Dr bcker ich habe ihren üblichen Tisch am Fenster bereits vorbereitet sagte sie diplomatisch die ältere Dame rümpfte die Nase früher hätte es das nicht gegeben murmelte sie beim Weggehen das hier jeder den Rest verschluckte Sie Elena blieb einen Moment stehen
ihre Wangen gerötet vor unterdrücktem Ärger es tut mir leid sagte sie leise zu Hans schon gut erwiderte er ich bin so etwas gewohnt die Worte schmerzten ihn auch wenn sie zu seiner Rolle gehörten während er sein Frühstück beendete hörte er wie Sandra und ein anderer Kellner in der Nähe tuschelten was Elena da macht ist geschäftsschädigend sagte Sandra wenn sich erstmal rumspricht dass wir solche Gäste bedienen Hans beobachtete wie Elena trotz der Sticheleien ihrer Kollegen weiter freundlich und professionell arbeitete sie hatte eine natürliche würde an sich die ihn beeindruckte in diesem Moment wurde ihm klar dass
sie genau die Art von Mitarbeiterin war die er in seinem Restaurant haben wollte jemand der Menschen als Menschen sah unabhängig von ihrer Kleidung oder ihrem Status als er zahlte steckte er Elena ein großzügiges Trinkgeld zu danke sagte er aufrichtig sie haben mir den Tag verschönert sie lächelte verlegen kommen sie wieder sagte sie und lassen Sie sich von den anderen nicht entmutigen manchmal braucht es nur einen Menschen der anders denkt um etwas zu verändern diese Worte trafen Hans tief wenn sie wüsste wie recht sie damit hatte er verließ das Restaurant mit gemischten Gefühlen Enttäuschung über das
Verhalten vieler seiner Mitarbeiter aber auch Hoffnung die Elena in ihm geweckt hatte eine Woche war vergangen seit Hans erstem Besuch im goldenen Hirsch in dieser Zeit hatte er das Restaurant mehrmals zu verschiedenen Tageszeiten besucht und dabei ein immer klareres Bild von den Missständen bekommen an diesem Abend jedoch sollte alles anders werden es war der der Abend der monatlichen Weinverkostung eine exklusive Veranstaltung die Viktor Steinmann vor Jahren eingeführt hatte Hans betrat das Restaurant und spürte sofort die gehobene Atmosphäre Kristallgläser funkelten im gedämpften Licht und der Sommelier präsentierte gerade einen edlen Burgunder sie haben sich wohl in
der Adresse geirrt empfing ihn Thomas der Türsteher mit kaum verholenem Spott die Weinverkostung ist eine geschlossene Veranstaltung ich würde trotzdem gerne teilnehmen sagte Hans ruhig und zog einen Umschlag aus seiner abgetragenen Jacke hier ist die Anmeldegebühr Thomas starrte ungläubig auf die 200 € die Hans ihm entgegenhielt in diesem Moment kam Markus Wagner hinzu der Restaurantleiter was ist hier los dieser Herr möchte an der Weinverkostung teilnehmen erklärte Thomas mit einem höhnischen Unterton Wagner musterte Hans von oben bis unten tut mir leid aber die Veranstaltung ist ausgebucht das stimmt nicht mischte sich Elena ein die wie aus
dem Nichts erschienen war Herr Müller hat vorhin abgesagt es ist noch ein Platz frei Wagner warf ihr einen scharfen Blick zu Elena kümmere du dich um deine Tische das hier ist nicht deine Angelegenheit doch das ist es entgegnete Elena mit fester Stimme in den Richtlinien des Restaurants steht ausdrücklich dass die Weinverkostung allen offen steht die sich anmelden und die Gebühr bezahlen Hans beobachtete fasziniert wie seine jüngste Mitarbeiterin dem Restaurant Leiter die stirnbot er hatte diese Richtlinien selbst verfasst aber offenbar war Elena die einzige die sie ernst nahm Wagner Rang sichtlich mit sich selbst die Situation
hatte bereits die Aufmerksamkeit einiger Gäste auf sich gezogen na schön presste er schließlich hervor aber sie sitzen am randtisch Elena führte Hans zu seinem Platz die anderen Teilnehmer der Weinverkostung rückten demonstrativ von ihm ab der Sommelier Pierre Dubois ein Franzose den Victor vor dre Jahren von einem Sternerestaurant in Paris abgeworben hatte verzog das Gesicht als er Hans platz erreichte Monsieur wir beginnen mit einem 2015er Chateau margaot verkündete er während er Hans Glas nur halb so voll füllte wie die der anderen Gäste Hans nahm einen Schluck und ließ den Wein auf seiner Zunge zergehen dann sagte
er in perfektem Französisch ein ausgezeichneter jahgang die Tanine sind samtig mit Noten von reifen Brombeeren und einem Hauch von Tabak allerdings würde ich sagen dass der 2014er Jahrgang eine noch bessere Balance hatte die Stille die sich im Raum ausbreitete war greifbar Pierre starrte ihn mit offenem Mund an einige der Gäste tuschelten miteinander sie sie kennen sich mit Wein aus fragte der somelier verdutzt man sollte Menschen nicht nach ihrem Äußeren beurteilen erwiderte Hans ruhig eine Lektion die ich in meinem Leben oft gelernt habe Elena die in der Nähe geblieben war lächelte stolz Hans bemerkte wie einige
der Gäste ihn nun mit anderen Augen ansahen sogar Wagner der das Geschehen von der Bar aus beobachtete schien verunsichert im Laufe des Abends bewies Hans bei jedem Wein sein profundes Wissen er diskutierte mit Pierre über französische Weinanbaugebiete sprach über Jahrgänge und Rebsorten mit einer Expertise die selbst den skeptischsten Gästen Respekt abnötigte eine ältere Dame am Nachbartisch die ihn zunächst ignoriert hatte wandte sich ihm schließlich zu woher wissen Sie so viel über Wein das Leben bietet viele Möglichkeiten zu lernen antwortete Hans ausweichend man muss nur die Augen offen halten und vorurteilsfrei sein als der Abend sich
dem Ende zuneigte hatte sich die Atmosphäre merklich gewandelt einige Gäste suchten nun das Gespräch mit ihm und sogar Pierre behandelte ihn mit deutlich mehr Respekt der Erfolg des weinabends hatte Wellen geschlagen in den darauffolgenden Tagen bemerkte Hans wie sich die Atmosphäre im Restaurant subtil veränderte einige Stammgäste grüßten ihn nun mit einem höflichen nicken wenn er das Restaurant betrat sogar Thomas der Türsteher hatte seinen offenen Spott gegen eine Art widerwilligen Respekt eingetauscht doch nicht alle waren von dieser Entwicklung begeistert an diesem Abend belauschte Hans zufällig ein Gespräch zwischen Wagner und dem Küchenchef Anton in der Nähe
der Küchentür dieser Straßenkehrer macht uns noch das ganze Konzept kaputt zischte Wagner seit er bei der Weinverkostung war kommen plötzlich alle möglichen Leute und denken sie könnten hier einfach reinspazieren wo ist eigentlich Steinmann fragte Anton seit zwei Wochen hat ihn niemand gesehen er sollte diesem Unfug ein Ende setzen Hans der hinter einer Säule stand ballte unwillkürlich die feuste die beiden ahnten nicht wie recht sie hatten Viktor Steinmann würde diesem Unfug tatsächlich ein Ende setzen aber ganz anders als sie dachten Elena die gerade mit einem Tablett vorbeikam hatte das Gespräch ebenfalls gehört sie stellte sich demonstrativ
zwischen Hans und die beiden Männer als wolle sie ihn schützen kann ich Ihnen noch etwas bringen fragte sie laut genug dass Wagner und Anton es hören konnten danke Elena sagte Hans mit einem warmen Lächeln setzen Sie sich doch einen Moment zu mir er bemerkte Wagners missbilligenden Blick aber Elena zögerte nicht wissen sie begann sie nachdem sie sich gesetzt hatte seit Sie hier regelmäßig kommen hat sich etwas verändert nicht bei allen aber bei einigen gestern hatte ich eine ältere Dame am Tisch die sonst immer sehr anspruchsvoll war sie hat mich nach ihnen gefragt und dann gesagt
sie hätte nie gedacht dass ein Straßenreiniger so viel über Wein wissen könnte es hat sie zum Nachdenken gebracht Hans nickte nachdenklich manchmal braucht es nur einen kleinen Riss in den Vorurteilen um das ganze Gebäude zum Einsturz zu bringen aber es gibt auch Widerstand fügte Elena leise hinzu Herr Wagner hat gedroht mich zu entlassen wenn ich weiter wie hat er es genannt die falschen Leute ermutige Hans spürte wie sich sein Magen zusammenzog das hat er gesagt ja aber das ist mir egal erwiderte Elena mit blitzenden Augen mein Vater hat mir beigebracht dass man für seine Überzeugungen
einstehen muss auch wenn es einen etwas kostet in diesem Moment näherte sich Sandra die andere Kellnerin ihrem Tisch Elena Herr Wagner will dich in seinem Büro sehen sofort Elena erhob sich aber Hans hielt sie kurz am Arm zurück seien Sie vorsichtig sagte er besorgt keine Sorge lächelte sie tapfer ich weiß was richtig ist während Elena in Richtung Wagners Büro ging beobachtete Hans wie sich Anton mit einigen seiner Küchenmitarbeiter unterhielt ihre Gesten und blicke in seine Richtung verrieten ihre Ablehnung deutlich der Abend zog sich hin Elena kehrte nicht zurück in den Gastraum Hans wartete noch eine
Stunde aber als sie nicht wieder auftauchte machte er sich ernsthafte Sorgen er zahlte seine Rechnung verließ das Restaurant aber statt nach Hause zu gehen wartete er in der Nähe des personaleingangs nach einer weiteren halben Stunde kam Elena heraus ihre Augen waren gerötet aber sie hielt den Kopf hoch als Sie Hans sah blieb sie stehen sie haben mir eine Woche Bedenkzeit gegeben sagte sie bitter entweder ich passe mich an wie Herr Wagner es nennt oder ich kann mir einen neuen Job suchen Hans spürte wie der Zorn in ihm hochkochte dies war der Moment wo er am
liebst seine Tarnung aufgegeben hätte aber er wusste dass er noch nicht alles gesehen hatte er musste weitermachen musste das ganze Ausmaß der Situation erkennen bevor er handeln konnte am nächsten Morgen betrat Hans das Restaurant früher als gewöhnlich die Morgensonne warf lange Schatten durch die Fenster während das Personal die letzten Vorbereitungen für den Tag traf er hatte die ganze Nacht kaum geschlafen zu sehr beschäftigten ihn die Ereignisse des Vortags und elenar Situation zu seiner Überraschung war Elena bereits da perfekt uniformiert und professionell wie immer trotz der gestrigen Konfrontation als sie ihn sah huschte ein müdes Lächeln
über ihr Gesicht guten Morgen begrüßte sie ihn der übliche Platz bevor Hans antworten konnte erschien Wagner Elena in mein Büro sofort seine Stimme klang scharf ich habe einen Gast zu bedienen erwiderte Elena ruhig Sandra wird sich um den Herren kümmern entgegnete Wagner mit einem abfälligen Blick auf Hans in diesem Moment öffnete sich die Tür und eine Gruppe von Geschäftsleuten betrat das Restaurant Hans erkannte sie sofort es war der Vorstand der Stadtsparkasse einer seiner wichtigsten Geschäftspartner sie kamen jeden Mittwoch zum Frühstück Wagner eilte sofort zu Ihnen sein Gesicht zu einem unterwürfigen Lächeln verzogen meine Herren willkommen
im goldenen Hirsch ihr üblicher Tisch ist bereits vorbereitet während Wagner die Gruppe zu ihrem Tisch führte nutzte Elena die Gelegenheit Hans zu sein em Platz zu bringen es tut mir leid wegen gestern flüsterte sie aber ich habe eine Entscheidung getroffen ich werde nicht nachgeben Hans nickte anerkennend das ist mutig von ihnen es ist das richtige erwiderte sie fest wissen sie seit Sie hier regelmäßig kommen habe ich beobachtet wie sie die Menschen zum Nachdenken bringen nicht durch Worte sondern durch ihr Verhalten sie sind gebildet höflich respektvoll sie brechen alle Vorurteile die die Leute über Menschen in
ihrer Position haben in diesem Moment erhob sich am Nachbartisch einer der Bankvorstände ein älterer Herr mit grauem Haar er hatte offenbar das Gespräch mitgehört junges Fräulein sagte er zu Elena ihre Worte erinnern mich an etwas wissen Sie ich komme seit Jahren hierher und in letzter Zeit ist mir aufgefallen dass sich die Atmosphäre verändert hat nicht zum besseren wenn ich das so sagen darf Wagner der in der Nähe stand wurde blass Herr Dr Schumann ich versichere Ihnen lassen Sie mich ausreden unterbrach ih der Bankier dieser Herr hier ernickte zu Hans hat mehr Stil und würde gezeigt
als manche einer in teurem Anzug und diese junge Dame hat verstanden worum es in der Gastronomie wirklich geht um Menschlichkeit eine gespannte Stille breitete sich im Restaurant aus alle Augen waren auf die kleine Gruppe gerichtet als ich anfing fuhr Doktor Schumann fort habe ich als Hausmeister in einer Bank gearbeitet heute sitze ich im Vorstand aber ich habe nie vergessen wo ich her komme ein Restaurant das Menschen nach ihrer Kleidung oder ihrem Beruf beurteilt hat den wahren Sinn von Gastfreundschaft nicht verstanden Wagner stand wie versteinert da Hans beobachtete wie sich die Gesichter der anderen Gäste veränderten
einige beschämt andere nachdenklich Elena strahlte vor Stolz danke Herr Dr Schumann sagte sie leise der Bankier wandte sich an Wagner ich werde ein ernsthaftes Gespräch mit Herrn Steinmann führen müssen wenn er zurückkommt diese Art von Diskriminierung ist nicht das was ich von einem Restaurant erwarte mit dem wir geschäftlich verbunden sind Hans musste ein Lächeln unterdrücken die Situation entwickelte sich in eine Richtung die er nicht vorher gesehen hatte Doktor Schumann einer seiner wichtigsten Geschäftspartner hatte gerade ohne es zu wissen die perfekte Vorlage für die Veränderungen geliefert die er plante die Worte von Dr Schumann hatten wie
ein Katalysator gewirkt in den darauffolgenden Tagen war eine deutliche Spannung im goldenen Hirsch zu spüren Wagner und Anton verhielten sich auffällig zurückhaltend während andere Mitarbeiter begannen ihr eigenes Verhalten zu hinterfragen an diesem Morgen saß Hans an seinem üblichen Platz und beobachtete wie Elena einer älteren Putzfrau die schüchtern das Restaurant betreten hatte freundlich einen Platz zuwies die Frau hatte offensichtlich ihr erstes Gehalt erhalten und wollte sich etwas gönnen das können sie nicht machen zischte Sandra Elena zu was sollen die anderen Gäste denken sie denken hoffentlich dass wir ein Restaurant sind das jeden Menschen mit Würde behandelt
erwiderte Elena ruhig Hans bemerkte wie einige Stammgäste die Szene interessiert verfolgten dr Schumanns Worte hatten viele zum Nachdenken gebracht die Putzfrau wurde mit jedem freundlichen Wort Elenas ein wenig aufrechter ihre anfängliche Unsicherheit wich einem vorsichtigen Lächeln plötzlich erschien Lisa Weber Viktor steinmanns Assistentin im Hans versteifte sich unwillkürlich er hatte nicht damit gerechnet sie hier zu sehen sie ging direkt zu Wagner der am empfangstand Herr Steinmann kommt morgen zurück hörte Hans sie sagen er möchte um 10 Uhr eine Personalversammlung abhalten alle müssen anwesend sein Wagner nickte sein Gesicht eine Maske der Professionalität aber Hans konnte die
Nervosität in seinen Bewegungen sehen sobald Lisa gegangen war rief er Anton aus der Küche wir müssen etwas unternehmen flü Wagner eindringlich Steinmann darf nicht erfahren was hier in den letzten Wochen passiert ist diese ganze Situation mit dem Straßenkehrer und Elena was schlagen Sie vor fragte Anton mit gedämpfter Stimme wir müssen die Kontrolle zurückgewinnen Elena muss noch heute gehen und dieser Kerl darf nie wieder einen Fuß in das Restaurant setzen Hans spürte wie sich sein Magen zusammenzog er hatte gehofft dass dr Schumanns Intervention einen nachhaltigeren Eindruck hinterlassen würde stattdessen Schienen Wagner und Anton nur noch verzweifelter
darauf bedacht ihre Position zu verteidigen Elena die in der Nähe die Tische abräumte hatte das Gespräch offenbar mitgehört ihre Hände zitterten leicht aber sie arbeitete weiter den Kopf stolz erhoben Hans stand auf und ging zu ihr Elena sagte er leise sie sollten vielleicht nein unterbrach sie ihn sanft ich bleibe was auch immer passiert ich werde für das Einstehen was richtig ist in diesem Moment trat ein junger Mann in Arbeitskleidung das Restaurant es war Karl der echte Straßenreiniger der Hans in seine neue Rolle eingeführt hatte Hans hatte ihn seit Wochen nicht gesehen Karl ging direkt auf
Hans zu offenbar ohne zu bedenken dass er damit möglicherweise Hans Tarnung geferden könnte guten Morgen rief er fröhlich Wagner und Anton beobachteten die Szene mit wachsendem Misstrauen Hans versuchte ruhig zu bleiben während er Karl begrüßte Elena die die Spannung spürte stellte sich diskret die beiden und die Restaurantleitung noch ein Straßenreiniger murmelte Wagner das wird ja immer besser morgen früh wird hier aufgeräumt das verspreche ich Hans wusste dass er handeln musste die Situation drohte zu eskalieren morgen würde Viktor Steinmann zurückkehren aber vielleicht war es an der Zeit die Enthüllung vorzuziehen er konnte nicht zulassen dass Elena
oder andere für ihr vorbildliches Verhalten bestraft wurden während er dort saß und den geschäftigen Treiben im Restaurant zusah fast er einen Entschluss die Zeit der Beobachtung war vorbei heute Abend würde er einen letzten Test durchführen und morgen morgen würde alles anders sein der Abend war hereingebrochen und Hans hatte sich für seinen letzten Test besonders vorbereitet er trug dieselbe abgenutzte Arbeitskleidung aber heute hatte er etwas Besonderes vor in seiner Tasche befand sich eine Reservierung nicht für einen Tisch sondern für den privaten Veranstaltungsraum des Restaurants als er das Goldener Hirsch trat wartete bereits eine Gruppe von 20
straßenreinigern die er durch Karl kennengelernt hatte sie alle waren in ihrer Arbeitskleidung erschienen genau wie er es erbeten hatte Thomas der Türsteher wurde blass sie können hier nicht doch wir können unterbrach Hans ihn ruhig und zeigte die Reservierungsbestätigung der Raum ist gebucht und bezahlt ein Geburtstagsfest Wagner kam eilig herbei sein Gesicht eine Mischung aus Entsetzen und Wut das muss ein Irrtum sein haben keine solche Reservierung doch haben sie mischte sich Elena ein die gerade ihre Schicht begann ich habe die Buchung selbst entgegengenommen alles ist ordnungsgemäß bezahlt Wagner funkelte sie wütend an sie sie haben das
gewagt ohne meine Zustimmung die Richtlinien des Restaurants besagen dass der Veranstaltungsraum von jedem gemietet werden kann der die Anforderungen erfüllt und die Gebühr bezahlt erwiderte Elena fest das hat Herr Steinmann persönlich so festgelegt Hans beobachtete die Szene mit einerchung aus Stolz und Rührung Elena hatte nicht nur die Buchung angenommen sie hatte auch alle Regeln und Richtlinien des Hauses perfekt im Kopf die Gruppe wurde in den Veranstaltungsraum geführt wobei Wagner darauf bestand sie durch den Hintereingang zu bringen um die anderen Gäste nicht stören Hans ließ es geschehen würde einer der letzten Akte der Diskriminierung in diesem
Haus sein im Raum angekommen begann eine bemerkenste Verwandlung Karl und seine Kollegen entpuppten sich als kultivierte interessante Gesprächspartner einer war ein ehemaliger Universitätsprofessor der nach einem Burnout eine einfachere Arbeit gesucht hatte ein anderer war ein talentierter Hobbyfotograf der die Stadt aus einzigartigen Perspektiven dokumentierte Elena die den Service im Raum übernahm hörte fasziniert zu selbst einige der anderen Kellner die anfangs widerwillig ausgeholfen hatten wurden von der positiven Atmosphäre angesteckt während des Essens erhob sich Karl und hielt eine kleine Rede wir sind stolz auf unsere Arbeit ohne uns würde diese Stadt nicht funktionieren wir verdienen denselben Respekt
wie jeder andere auch Hans bemerkte wie einige der Servicekräfte betroffen zu Boden schauten durch die offene Tür konnte er sehen wie Wagner und Anton tuschelnd die Situation beobachteten das ist eine Schande für das Haus hörte er Anton Murmeln für wenn Steinmann das erfährt morgen früh wird aufgeräumt erwiderte Wagner grimmig Elena wird als erste gehen und dann werden wir dafür sorgen dass so etwas nie wieder vorkommt hans hatte genug gehört er stand auf und ging zur Tür wo die beiden standen meine Herren sagte er mit ruhiger Stimme ich denke sie werden überrascht sein was Herr Steinmann
dazu zu sagen hat Wagner lachte höhnisch was wissen sie schon von Herrn Steinmann sie sind nur ein ein was unterbrach Hans ihn sanft ein Mensch ein Gast in diesem Restaurant jemand der ihre wahren Gesichter gesehen hat die Unsicherheit in Wagners Gesicht war deutlich zu sehen zum ersten Mal schien er zu ahnen dass mehr hinter Hans stecken könnte als er vermutete der Abend neigte sich dem Ende zu und während die Gäste sich verabschiedeten spürte Hans eine tiefe Zufriedenheit der letzte Test hatte ihm alles gezeigt was er wissen musste morgen würde er zurückkehren nicht als Hans Weber
der Straßenreiniger sondern als Viktor Steinmann der Eigentümer des goldenen Hirsch und dann würden einige sehr überraschte Gesichter auf ihn warten pünktlich um 10 Uhr am nächsten Morgen war das gesamte Personal des goldenen Hirsch im Hauptraum des Restaurants versammelt die Spannung war greifbar Wagner stand vorne neben ihm Anton beide in tadelloser Kleidung und mit selbstgefälliger Miene Elena hatte sich bescheiden im Hintergrund gehalten aber ihr Rücken war gerade ihre Haltung würdevoll wo bleibt denn Herr Steinmann murmelte Sandra ungeduldig die Tür öffnete sich und alle Köpfe drehten sich erwartungsvoll um hereink kam Hans Weber in seiner gewohnten straßenreinigerkleidung
ein kollektives Stöhnen der Entrüstung ging durch den Raum was machen Sie denn hier bellte Wagner das ist eine geschlossene Personalversammlung Hans ging ruhig nach vorne stellte sich vor die versammelte Mannschaft und begann seine Arbeitskleidung auszuziehen darunter trug er einen perfekt sitzenden Anzug mit geübten Bewegungen brachte er sein Haar in Ordnung und setzte seine gewohn Designerbrille auf die Verwandlung war spektakulär vor ihnen stand nicht mehr Hans Weber der Straßenreiniger sondern Viktor Steinmann der Eigentümer des goldenen Hirsch die Reaktionen waren unterschiedlich wie Tag und Nacht Wagner und Anton wurden leichenblass Sandra ließ ihr Tablett fallen das scheppernd
zu Boden ging Thomas der Türsteher musste sich an einem Stuhl festhalten nur Elena stand da die Augen weit aufgerissen aber mit einem langsam wachsenden verstehen im Gesicht guten Morgen meine Damen und Herren sagte Viktor mit seiner gewohnt souveränen Stimme die letzten Wochen waren aufschlussreich Herr Steinmann stammelte Wagner Ich wir Viktor hob die Hand bitte Herr Wagner ich habe drei Wochen lang beobachtet jetzt rede ich er ließ seinen Blick über die versammelte Mannschaft schweifen in den vergangenen Wochen habe ich mein eigenes Restaurant als Gast erlebt ich habe gesehen wie unterschiedlich Menschen behandelt werden nur aufgrund ihrer
Kleidung oder ihres vermeintlichen Status er ging einige Schritte auf und ab ich habe erlebt wie einem Gast mir ein Platz verweigert wurde obwohl das Restaurant halb leer war ich habe gesehen wie Speisen lieblos serviert wurden wie der Service variierte je nachdem wer bedient wurde Wagner versuchte erneut zu sprechen aber Viktor fuhr fort ich habe aber auch hoffnungsvolles gesehen Elena z.B er lächelte der jungen Kellnerin zu sie haben jeden Gast mit derselben würde und demselben Respekt behandelt sie haben sogar ihren Job riskiert um für das einzustehen was richtig ist Elena errötete leicht aber sie hielt seinen
Blick stolz aufrecht ab heute verkündete Viktor mit fester Stimme wird sich einiges ändern im goldenen Hirsch dieses Restaurant wird ein Ort sein an dem jeder Mensch willkommen ist und mit Respekt behandelt wird wer damit ein Problem hat kann gehen mit einer großzügigen Abfindung versteht sich er wandte sich direkt an Wagner und Anton sie beide haben die Wahl entweder sie ändern ihre Einstellung grundlegend oder sie suchen sich eine neue Herausforderung Elena wird ab sofort als stellvertretende Restaurantleiterin ihre Arbeit überwachen das Raunen das durch den Raum ging war nicht zu überhören Elena stand da sprachlos vor Überraschung
aber sie sie ist doch nur begann Wagner sie ist genau die Person die dieses Restaurant braucht unterbrach Viktor ihn bestimmt jemand der versteht das wahre Gastfreundschaft keine Grenzen kennt eine Woche war seit der dramatischen Enthüllung vergangen das goldene Hirsch hatte sich in dieser kurzen Zeit bereits spürbar verändert Viktor Steinmann saß in seinem Büro und las die ersten Bewertungen der neuen era seines Restaurants die Tür öffnete sich und Elena trat ein bereits völlig in ihrer neuen Rolle als stellvertretende Restaurantleiterin sie trug eine elegante Blazer Kombination aber ihr warmherziges Lächeln war dasselbe geblieben die Reservierungen für nächste
Woche sind um 30% gestiegen berichtete sie stolz und wissen Sie was wir haben Gäste aus allen Gesellschaftsschichten gestern hatte ich ein Gespräch mit einem Universitätsprofessor der neben einem Bauarbeiter saß sie haben sich angeregt über Architektur unterhalten Viktor nickte zufrieden und wie läuft es mit dem Personal erstaunlich gut antwortete Elena Wagner hat sich tatsächlich für das Mentoring prramm gemeldet ich glaube die Gespräche mit Karl haben ihn zum Nachdenken gebracht ja Wagner hatte sich für eine zweite Chance entschieden nach einem langen Gespräch mit Viktor hatte er eingesehen dass seine Vorurteile auf eigenen Unsicherheiten basierten jetzt arbeitete er
eng mit Karl zusammen der regelmäßig als Berater ins Restaurant kam um Schulungen zum Thema Diversität und Inklusion durchzuführen Anton der küchenschef hatte sich ebenfalls überraschend entwickelt nach anfänglichem Widerstand hatte er begonnen Praktika für Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen anzubieten in der Küche zählt nur das Talent hatte er gesagt nicht der Hintergrund und wie geht es tha fragte Viktor Elena lächelte er ist wie ausgewechselt gestern hat er einer älteren Dame mit Rollator persönlich die Tür aufgehalten und sie zu ihrem Tisch begleitet die Gäste lieben seine neue Art Viktor stand auf und trat ans Fenster draußen sah er
die belebte Straße die Menschen die vorbeigingen Geschäftsleute Handwerker Studenten alle Teil des bunten Stadtlebens sein Restaurant war nun ein Spiegelbild dieser Vielfalt geworden wissen sie sagte Elena nachdenklich manchmal frage ich mich ob sie von Anfang an wussten wie das alles ausgehen würde Viktor schüttelte den Kopf nein das wusste ich nicht ich wusste nur dass etwas nicht stimmte und dass ich es mit eigenen Augen sehen musste sie waren diejenige die mir gezeigt hat was möglich ist die Mitarbeiter chen übrigens immer noch darüber fügte Elena hinzu wie sie als Hans Weber jeden Tag hier waren wie sie
all die Vorurteile und die schlechte Behandlung ertragen haben das hat viele sehr nachdenklich gemacht manchmal muss man die Perspektive wechseln um die Wahrheit zu sehen erwiderte Viktor aber jetzt haben wir noch viel Arbeit vor uns das Goldener Hirsch soll ein Vorbild werden nicht nur in der Gastronomie Elena nickte enthusiastisch die Idee mit dem monatlichen Gemeinschaftsabend ist groß artig nächste Woche kommen die Mitarbeiter der Stadtreinigung übernächste Woche eine Gruppe von Krankenpflegern und wissen Sie was die Reservierungsliste ist jetzt schon voll weil die Menschen spüren dass sich hier etwas Besonderes entwickelt sagte Viktor ein Ort an dem
nicht der Status zählt sondern der Mensch in diesem Moment klopfte es an der Tür Sandra trat ein auch sie verändert durch die Ereignisse der letzten Wochen entschuldigung aber Dr Schumann ist gerade getroffen er möchte sie beide sprechen victtor und Elena tauschten einen Blick der Bankier der unbeabsichtigt eine so wichtige Rolle in dieser Geschichte gespielt hatte war zu einem ihrer größten Unterstützer geworden wissen Sie was sagte Elena als sie sich auf den Weg nach unten machten ich bin stolz darauf Teil dieser Veränderung zu sein Viktor legte ihr kurz die Hand auf die Schulter und ich bin
stolz darauf Menschen wie sie in meinem Team zu haben gemeinsam werden wir zeigen dass ein Restaurant mehr sein kann als nur ein Ort zum Essen es kann ein Ort der Begegnung sein der Verständigung des gegenseitigen Respekts drei Monate später herrschte geschäftiges Treiben im goldenen Hirsch das Restaurant hatte sich zu einem Ort entwickelt der in der ganzen Stadt von sich reden machte nicht nur wegen seiner exzellenten Küche sondern vor allem wegen seiner einzigartigen Atmosphäre der inklusivität und des gegenseitigen Respekts an diesem besonderen Abend fand die Eröffnung des neuen Wintergartens statt ein Projekt das Elena federführend geleitet
hatte der Licht dururchflutete Anbau war so konzipiert dass er verschiedene Bereiche bot von elegant gedeckten Tischen bis hin zu gemütlichen Sitzecken die zum ungezwungenen Austausch einluden Viktor stand am Eingang und begrüßte die Gäste da war Dr Schumann von der Stadtsparkasse der einen Handwerker und dessen Familie zu seinem Tisch einlud an der Bar unterhielt sich Wagner angeregt mit Karl über neue Ideen für das Mitarbeiter Mentoring Programm aus der Küche drang der Duft von Antons neuester Kreation ein Gericht das er zusammen mit einem seiner Praktikanten aus dem sozialen Projekt entwickelt hatte Herr Steinmann Elena trat zu ihm
elegant wie immer in ihrer Rolle als stellvertretende Restaurantleiterin die Presse ist da sie möchten gerne ein Interview über die Transformation des Restaurants machen Viktor schüttelte lächelnd den Kopf das sollten Sie übernehmen Elena sie sind das wahre Herz dieser Veränderung aber ohne ihre mutige Entscheidung sich als Straßenreiniger zu verkleiden manchmal unterbrach er sie sanft braucht es einen Anstoß von außen um das zu sehen was direkt vor unseren Augen liegt sie haben von Anfang an gewusst wie man Menschen mit Würde behandelt ich musste es erst lernen ein junges Paar betrat das Restaurant er in Arbeitskleidung sie in
einem schlichten Kleid Thomas der Türsteher begrüßte sie herzlich und führte sie zu einem der besten Tische willkommen im goldenen Hirsch hörte victtor ihn sagen wir freuen uns dass Sie da sind Sandra eilte herbei um die Bestellung aufzunehmen ihr Lächeln wararm und aufrichtig die Verwandlung der langjährigen Kellnerin war vielleicht eine der erstaunlichsten gewesen sie hatte sich zu einer der stärksten BefürworterInnen der neuen Philosophie entwickelt wissen sie sagte Elena nachdenklich gestern kam eine ältere Dame zu mir sie erzählte dass sie sich jahrelang nicht getraut hatte ein Restaurant wie unseres zu betreten jetzt kommt sie jede Woche mit
ihrer Enkelin zum Kaffee Vikor nickte zufrieden das war genau das was er sich erhofft hatte ein Ort der Menschen zusammenbrachte statt sie zu trennen aus dem Wintergarten erklang Gelächter eine bunte Mischung von Menschen saß dort zusammen Geschäftsleute Handwerker Studenten Rentner sie alle vereint durch die warme einladende Atmosphäre des Restaurants es ist mehr als ein Restaurant geworden sagte Elena stolz es ist ein Ort der Begegnung das war es schon immer erwiderte victtor wir mussten es nur wieder entdecken er ließ seinen Blick durch den Raum schweifen dort war Anton der einem jungen Praktikanten geduldig die Feinheiten seiner
Küche erklärte Wagner der mit einem Straßenreiniger über die nächste Weinverkostung sprach Thomas der einer Familie mit Kinderwagen die Tür aufhielt manchmal sagte Viktor leise braucht es eine Verkleidung um die Wahrheit zu sehen aber was wirklich zählt ist der Mut diese Wahrheit dann auch zu Leben Elena lächelte und die Bereitschaft sich zu verändern genau nickte victtor denn am Ende sind wir alle nur Menschen die einen Platz am Tisch verdienen der Abend ging weiter erfüllt von Gesprächen lachen und der Art von Harmonie die nur dort entstehen kann wo Menschen einander mit offenem Herzen und echtem Respekt begegnen
das Goldener Hirsch war mehr als nur transformiert worden es war zu dem geworden was jedes Restaurant sein sollte ein Ort an dem jeder Mensch willkommen ist